Baby Beikost – Wie fange ich am besten an?

Milchmahlzeiten, Stillen und Fläschchengeben sind wundervoll und bedeuten Innigkeit und Nähe. Irgendwann möchte dein Säugling mehr. Das bedeutet nicht, dass du Abstillen sollst, sondern, dass du den Speiseplan deines Babys erweitern darfst. Wann ist der richtige Zeitpunkt, um mit Beikost zu starten? Womit beginnst du am besten und woran erkennst du, dass dein Kind reif ist für Kartoffel, Getreide und Co?

In diesem Artikel, dem ersten Teil meiner 'Beikost Reihe', geht es um die Beikosteinführung: 
  • Was ist Beikost? Was ist der Unterschied zwischen Brei und Baby-led-weaning?
  • Wann in der richtige Zeitpunkt, um mit Beikost Ernährung zu starten?
  • Was sollte man bei der Beikosteinführung beachten?
  • Allgemeine Tipps für Beikost-Mahlzeiten.

Was ist Beikost?

Die Hauptnahrung deines Kindes ist die Muttermilch, beziehungsweise Pre-Fläschchen-Nahrung. Als Beikost bezeichnet man all das, was, ab einem bestimmten Zeitpunkt, ergänzend hinzu kommt: Babybrei oder Baby Fingerfood.

Brei ist der Klassiker der Beikost. Milch-Getreide-Brei, Gemüse-Kartoffel-Brei oder Obst Breie: Du kannst ihn selbst kochen oder kaufen. Die alternative Variante ist: Breifreie Beikost.  Bei dieser sogenannten Baby-led-weaning Methode, gibst du deinem Baby keinen pürierten Brei, sondern "Fingerfood". Also Lebensmittel in ganzen Stücken. Gekochte Kartoffel, Möhren oder anderes weich gekochtes Gemüse, das dein Kind selbstständig zerkleinert und isst. Natürlich kannst du auch beide Varianten miteinander

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Und damit perfekt, wenn man selbst nicht zum Kochen kommt! Gegründet wurde das Start-up von der Münchnerin Sandra Peralta, selbst Mutter von zwei Kindern. Ziel von Little Leaf ist, dass Kinder schon von klein auf einen (guten) Geschmackssinn entwickeln und damit den Grundstein für eine gesunde Ernährung mit viel Gemüse zu legen. .#myfirstveggielove

 

Sollte man Abstillen, wenn man mit der Beikost Ernährung startet?

Mit Beikost zu starten, bedeutet nicht, dass du Abstillen sollst. Im Gegenteil. Beikost ist erstmal eine Ergänzung zur Milch, die dein Kind weiterhin bekommen sollte. Viele Eltern beginnen damit, einmal am Tag eine Brei- oder Fingerfood Mahlzeit einzuführen und dies Stück für Stück zu steigern. Nach und nach kannst du die Milch durch Gemüse, Obst und Getreide ersetzen. Die meisten Mütter kombinieren Stillen und Beikost über viele Monate.

Es gibt Bücher, Tipps und Tricks rund um das Thema Beikost. Wichtig ist, dass du herausfindest, welche Variante die beste für euch ist. Für dich und dein Baby. Vertraue auf die Signale deines Babys – wie diese aussehen können, dazu weiter unten mehr.

Übrigens: Einige Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Beikostberatung. Die meisten Hebammen kennen sich ebenfalls gut aus – frag um Hilfe, wenn du unsicher bist.

 

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um mit Beikost zu starten?

Einen universell richtigen Zeitpunkt gibt es nicht – denn, ja, jedes Kind, jedes Baby ist anders, entwickelt sich anders und hat seine individuellen Bedürfnisse. Der richtige Zeitpunkt für die Einführung der Beikost hängt von deinem Kind und dessen Entwicklungsstand ab.

Es gibt Signale, auf die du bei deinem Baby achten kannst, sogenannte "Beikost-Reifezeichen". Das erste und wichtigste Signal ist, wenn dein Baby Interesse an Essen zeigt. Nimm dein Baby dazu, wenn du selbst isst und beobachte es. Steckt es sich die Finger in den Mund? Zeigt es Interesse an dem, was ihr esst? Versucht es vielleicht sogar nach eurem Essen zu greifen?

Weitere Beikost-Reifezeichen sind:

  • Dein Baby kann alleine oder mit leichter Unterstützung stabil sitzen. Es muss sich noch nicht komplett alleine hinsetzen können, sollte aber die volle Kontrolle über seinen Kopf haben und seinen Oberkörper stabil halten kö
  • Kontrollierte Koordination von Hand, Mund und Augen funktioniert gut von alleine. Dein Baby kann Essen gezielt greifen und selbständig zum Mund führen.
  • Der Zungenstoßreflex ist verschwunden. Diesen Reflex haben Babys, um Dinge aus dem Mund zu schieben, die da nicht hingehö Wenn dein Baby den Löffel mit Brei oder die feste Nahrung immer wieder mit der Zunge aus dem Mund schiebt, ist es noch nicht bereit für die Beikost.

Das richtige Alter für den Beikost Start

Das eine Baby ist schon mit fünf Monaten bereit, das andere erst mit einem Dreiviertel Jahr. Es gibt unterschiedliche Empfehlungen und Meinungen, wann Eltern mit Beikost starten sollten. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt Babys frühestens nach vollendetem vierten Monat Beikost zu geben. Die WHO spricht sich dafür aus bis zum vollendeten sechsten Monat zu warten.

Ich empfehle dir zu beobachten und darauf zu achten, dass bei deinem Baby alle Reifezeichen zur Beikost Einführung erfüllt sind. Und sich dann für den individuellen richtigen Moment zu entscheiden. Bei den meisten Familien ist dies um den sechsten Monat herum der Fall.

Übrigens: du musst dir keine Sorgen machen, dass dein Kind ohne Beikost nicht ausreichend versorgt ist. Durch die Muttermilch oder Pre-Nahrungs-Milch bekommt dein Baby in der Regel alle Nährstoffe, die es für eine gute Entwicklung braucht. 

Der Beikost Start

Falls ihr einen Hund habt, wird der euer Baby sehr wahrscheinlich bald noch mehr lieben. Mit Beikost zu starten bedeutet erstmal viel Essen auf dem Boden und Matscherei. Baby-Händchen sind schneller als Löffelchen und lieben es Essen zu ertasten, daran zu lutschen und zu zerdrücken. Das gehört dazu. Dadurch lernt dein Kind. Der Beikost Start darf also spielerisch sein. Es ist der erste Kontakt, den dein Kind mit Lebensmitteln hat. Oft gelangt zu Beginn nur eine kleine Menge in Mund und Magen: das ist normal.

Nur wenn dein Baby viel an Gewicht verliert oder es ihm nicht gut geht, solltest du dies natürlich mit deinem Kinderarzt besprechen.

 

Ein paar allgemeine Tipps für die Einführung von Beikost:

  • Es kann sein, dass dein Baby eine Weile gut isst und dann plötzlich kein Interesse mehr an Beikost oder Brei hat und diese verweigert. Oft passiert dies während eines Wachstumsschub, wenn dein Kind zahnt oder krank ist. Gib deinem Kind das, was es braucht. Lasst euch Zeit. Das Interesse an Beikost kommt meist schnell wieder zurück.
  • Wenn dein Kind übermüdet ist, wird es meist die Brust oder Flaschenmilch bevorzugen.
  • Vergleiche dein Baby nicht mit anderen! Jedes Kind ist anders. Füttere dein Kind nicht nach Kalender, sondern nach seinen Bedürfnissen. Unsere Kinder wissen intuitiv ganz genau, was sie brauchen. Vertraue darauf, beobachte den Entwicklungsstand und startet den Beikostplan entspannt.
  • Zähne braucht dein Baby nicht. Auch, wenn noch keine Zähnchen sichtbar sind, kannst du mit Beikost starten. Babys machen automatisch Kau- und Mahlbewegungen und zerdrücken Nahrung am Gaumen.
  • Thema: Würgen. Es ist normal, wenn dein Baby hin und wieder würgt, wenn ihr mit Beikost startet. Würgen ist ein natürlicher Schutzmechanismus und gehört zum Prozess des Essenlernens dazu. Durch den Würgreflex wird die Nahrung von der Luftröhre ferngehalten, um ein mögliches Verschlucken zu verhindern. Bei Babys liegt dieser Würgreflex weiter vorne auf der Zunge, als bei Erwachsenen. Meist sieht Würgen dramatischer aus, als es ist – bitte in keinem Falle mit dem Finger in den Mund gehen. Dabei kann das Essen tiefer rutschen und dein Baby sich tatsächlich verschlucken.

 

Was ihr beachten solltet, wenn Ihr SICHER mit der Beikost starten möchtet:

  1. Fangt nicht zu früh Vertraut auf euer Gefühl und euer Baby und macht euch keinen Druck. Wartet bis alle Beikost-Reifezeichen erfüllt sind.
  2. Während dein Baby Beikost zu sich nimmt, sollte es aufrecht sitzen. Am Anfang ist der Schoß der Eltern ein guter Platz. Hierbei kannst du dein Kind leicht stützen und gut beobachten. Später, wenn dein Baby alleine stabil sitzen kann, kannst du es in einen Hochstuhl setzen.
  3. Achtung: Babys bitte nie in einer halb liegenden Position füttern – weder mit Brei, noch mit fester Nahrung! Also nicht in der Autositzschale, nicht in der Babyschale auf dem Hochstuhl oder in einer Wippe – hierbei ist die Verschluckungsgefahr nämlich groß und dein Baby kann seine Würg- und Schutzreflexe schlechter nutzen.
  4. Kenne die wichtigsten Rettungsgriffe, falls sich dein Baby tatsächlich mal verschlucken sollte. Du kannst vor dem Beikoststart beispielsweise einen Erste-Hilfe-Kurs am Kind machen. Hier bekommst du Sicherheit und kannst im Notfall schnell reagieren.
  5. Lass dein Baby beim Essen nie alleine und behalte es im Blick.
  6. Vermeide runde und harte Lebensmittel, wie Nüsse oder Trauben. Hieran kann sich dein Kind leichter verschlucken.

 

Das, liebe Mamas, liebe Eltern und alle, die es noch werden wollen, war der erste Teil meiner Beikost Reihe. Mit dem Beikoststart beginnt eine neue Phase im Leben deines Kindes. Ich wünsche euch ganz viel Freude und fröhliche Momente!

 

Alles Liebe,

eure baybies-Hebamme Ana

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