Baby Beikost: Was dürfen Babys essen?

Baby Beikost: Was dürfen Babys essen? Was ist Baby-led-weaning?

Heute habe ich den zweiten Teil meiner Beikost Reihe für euch. Nachdem es in Teil 1 darum ging, wie du am besten mit der Beikost Ernährung startest und woran du merkst, dass dein Baby Beikost-reif ist, geht es in diesem Artikel um konkrete Lebensmittel für die Beikosteinführung und Baby-led-weaning.

 

In diesem Artikel erfährst du:

  • Was darf dein Baby essen? Und was sind ungeeignete Lebensmittel für den Beikoststart?
  • Was ist Baby-led-weaning? Ich verrate dir die Vorteile und Nachteile.

Was darf mein Baby essen und was sind ungeeignete Lebensmittel?

Dein Baby darf die allermeisten Lebensmittel essen, die du auch isst. Es ist großartig, wenn du deinem Baby direkt von Anfang an unterschiedliche Lebensmittel zeigst. Am gesündesten sind regionale und saisonale Lebensmittel.

Es gibt ein paar Lebensmittel, die ungeeignet für die Einführung von Beikost im ersten Lebensjahr sind. Diese habe ich dir hier zusammengefasst:

 

Ungeeignete Lebensmittel für Kinder unter 1 Jahr:

  • Alkohol: Dein Baby darf keinen Alkohol trinken und auch keine Lebensmittel essen, in denen Alkohol enthalten ist. Achte besonders bei gekochten Saucen auf die Inhaltsstoffe. Alkohol ist nie zu hundert Prozent verkocht und kann schon in kleinen Mengen schädlich für dein Baby sein.
  • Honig: Honig ist ein Naturprodukt und kann in seltenen Fällen Bakterien (Clostridium botulinum) enthalten. Diese Erreger können im Babykörper schwerwiegende Lebensmittelvergiftungen, wie Botulismus, verursachen.
  • Roher Fisch, rohes Fleisch und rohe Eier: Hierbei besteht die Gefahr von Salmonellen oder anderen Bakterien, mit denen dein Baby noch nicht umgehen kann. 
  • Ganze Nüsse und Samen: Ganze Nüsse und Samen solltest du deinem Baby nicht geben. Aufgrund ihrer Form und Härte besteht Erstickungsgefahr. Gemahlene Nüsse oder Nussmus sind als Beikost Einführung erlaubt. 
  • Runde kleine Lebensmittel mit prallelastischer Form, wie Trauben, Cherrytomaten und Heidelbeeren sind ebenfalls ungeeignet. Auch sie bieten aufgrund ihrer Form und Oberfläche ein Erstickungsrisiko. Verarbeitet, zerdrückt oder längst halbiert, kannst du sie deinem Kind gerne geben.
  • Rohmilch und Rohmilchprodukte (z.B. Rohmilchkäse): Auch hier besteht Gefahr einer Infektion durch Bakterien.
  • Rohe Karotten- und Apfelstücke können im rohen Zustand gefährlich sein, da sich dein Kind an ihnen leicht verschlucken kann. Verarbeitet, gekocht, oder gerieben ist Apfel oder Karotten kein Problem.
  • Stark gesalzene Lebensmittel: Babys sollten nicht zu viel Salz zu sich nehmen. Die meisten Fertiggerichte oder auch Fastfood eignen sich damit nicht als Beikost.
  • Koffein: Koffeinhaltige Getränke und Lebensmittel sind ebenfalls nicht gut für dein Kind.
  • Zucker und Süßstoffe: Babys sollten so wenig Zucker, wie möglich, zu sich nehmen. Für gesunde Süße kannst du am besten auf zermanschte Bananen oder anderes von Natur aus süßes Obst zurückgreifen.

 

Welche Lebensmittel sind als Beikost am besten geeignet?

Während man früher davon ausging, dass man im ersten Lebensjahr nur sehr langsam unterschiedliche Lebensmittel einführen sollte, weiß man heute, dass Vielseitigkeit gut ist. Eine Woche nur Kartoffeln, in der nächsten nur Kartoffel und Möhre – so sollte die Einführung der Beikost nicht aussehen. Im Gegenteil. Um keinen wählerischen "picky eater" heranzuziehen, ist es hilfreich deinem Baby von Anfang an unterschiedliche Lebensmittel und eine abwechslungsreiche Ernährung anzubieten.

Je nach Kultur gelten unterschiedliche Lebensmittel als ideale Beikost Nahrung. Kartoffel, Pastinake und Karotte zählen zu den Beikost Klassikern in Deutschland. Du darfst aber gerne experimentierfreudiger sein. Vielleicht isst dein Baby ja auch grünes Gemüse gern? Oder Hühnerleber? Das meine Lieben, ist übrigens ein richtiges Superfood für Babys!

 

Abwechslungsreiche und vielfältig Beikost

Bei der Auswahl der Beikost Lebensmittel gibt es kein richtig oder falsch. Am gesündesten sind regionale und saisonale Lebensmittel, wie auch Obst und Gemüse. Wichtig ist, dass du deinem Baby ein abwechslungsreiches und vielfältiges Nahrungsangebot gibst. Babys können von Anfang an unterschiedliche Lebensmittel am Tag bekommen. Hierbei musst du keinem bestimmten Speiseplan folgen. Beobachte dein Kind. Was isst es gerne? Was verträgt es gut?

Es ist optimal, wenn dein Baby direkt viele verschiedene Farben von Lebensmitteln kennenlernt. Achte darauf, dass du nicht nur weiße Lebensmittel, wie Kartoffeln, Reis und Getreidebrei anbietest. Auch farbenfrohe Lebensmittel, wie grünes und rotes Gemüse, sollten auf dem Speiseplan deines Babys stehen.

Wichtig, lasse dein Baby auch bei Brei selber das Essen lernen und erkunden. Dein Baby kann den Löffel auch mal selber halten und daran lutschen. Etwas erfahrene Esser können den von dir vorbeladen Löffel dann selbstständig zum Mund führen und so den Brei selber essen.

 

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Babys und Allergene

Studien belegen, dass das Risiko für Allergien sinkt, wenn Lebensmittel mit einem hohen Allergierisiko vor dem ersten Geburtstag angeboten werden. Mit dem Vermeiden von gewissen Lebensmitteln, so wie es früher gemacht wurde, steigt also das Allergie Risiko. Experten raten dazu, Allergene einzeln nach und nach anzubieten. So kannst du herausfinden, wie dein Kind auf diese reagiert.

Hast du ein Baby mit hohem Allergie Risiko, rate ich dir vor dem Beikost Einführen mit einem Kinderarzt oder einer spezialisierten Ärztin zu sprechen. Babys mit hohem Allergierisiko leiden häufig leiden häufig unter Dermatitis ( Neurodermitis ), Asthma oder Heuschnupfen. Auch bekannte Allergien in der Familie bzw. bei den Eltern können darauf hin weißen, dass dein Baby ein erhöhtes Allergie Risiko hat.

Übrigens: Wenn du Breie oder feste Nahrung einführst, biete deinem Baby gerne dazu Wasser in einem Becher an. Deine Muttermilch oder Flaschenmilch ist nach wie vor die Hauptquelle für Flüssigkeit, es ist aber gut, wenn sich dein Kind nebenbei an Wasser-trinken gewöhnen kann.

 

Baby-led-weaning: Die Alternative zu Brei

Baby-led-weaning ist eine breifreie Beikost, auch unter Baby Fingerfood bekannt. Baby-led-weaning (BLW) bedeutet übersetzt soviel wie: „vom Baby geführtes Abstillen" oder "die selbstbestimmte Einführung von Beikost."

Die britische Hebamme und Krankenschwester Dr. Gill Rapley brachte 2010 das Buch „Baby led weaning“ heraus und hat damit dazu beigetragen, dass BLW in immer mehr Ländern eingeführt wurde. Dabei ist BLW kein neuer Trend, sondern eigentlich etwas sehr natürlich und artgerechtes, was schon immer gemacht wurde. In einigen Kulturen unserer Welt gibt es den für uns typischen Babybrei gar nicht. Babys bekamen hier als Beikost schon immer weich gekochtes Gemüse in die Hand.

 

Vorteile von Baby-led-weaning

  • Dein Baby kann sich selbstständig die Lebensmittel vom Teller nehmen. Es kann entscheiden was, wie viel und wie schnell oder langsam es essen mö Dadurch wird die Selbstständigkeit und das Selbstvertrauen deines Babys gefördert – anders als beim Füttern von Brei mit dem Löffel, bei dem die Eltern das Tempo vorgeben.
  • Durch Fingerfood lernt dein Baby verschiedene Konsistenzen und Strukturen der Lebensmittel kennen und kann diese mit allen Sinnen erkunden. Das reduziert "picky eating". Ihr beugt hierdurch also vor, dass euer Baby Abneigungen gegen bestimmte Konsistenzen hat und gewisse Lebensmittel nicht anfassen möchte oder eklig findet. 
  • Babys haben einen natürlichen Forschungs- und Experimentierdrang und lieben es Dinge neu zu erkunden. Bei BWL hat das Baby Spaß beim Essen, weil es alles selber erkunden kann. Lasst es zu, dass euer Baby am Anfang mit dem Essen „spielt“. Das ist ganz normal und gut für die Entwicklung.
  • Viele Eltern sorgen sich, dass sich ihr Kind durch Fingerfood leichter verschluckt, als durch Brei. Ich kann euch beruhigen: Babys, die von Anfang an Fingerfood bekommen würgen zwar am Anfang häufiger, das Erstickungsrisiko sinkt allerdings. Das liegt daran, dass das Baby sich und die Nahrungsmittel einschätzen lernt und langsam ausprobieren kann. (Verlinkung Beikost Teil 1) Also im Gegenteil: dein Baby isst sogar sicherer! Eine Studie aus Neuseeland hat gezeigt, dass Babys die schon früh feste Nahrung bekommen, sich deutlich seltener verschlucken als Babys, die nur mit dem Löffel gefüttert werden.
  • Durch das selbstbestimmte Essen bei BWL verlernt dein Baby nicht auf sein eigenes Sättigungsgefühl zu hö Vertraut eurem Kind, es hat von Anfang an seine eigene Appetitkontrolle und weiß, wann es satt ist.
  • BLW ist einfacher und günstiger, weil dein Baby direkt (fast) alles vom Familientisch mitessen kann. Ihr müsst nicht extra Brei kochen oder Babyprodukte dazu kaufen.

 

Nachteile von Baby-led-weaning

  • Dadurch, dass dein Baby selbständig mit den Finger isst, matscht und erkundet, gibt es oft eine große Sauerei.
  • Wahrscheinlich wird es bei dieser Ernährungsvariante einige Skeptiker um euch herum geben. Großeltern, eine Freundin oder auch ein unerfahrener Kinderarzt: die große Angst ist häufig, dass das Baby zu wenig isst und dadurch zu wenig Nährstoffe Wenn du eine ausgewogene Auswahl an Lebensmittel zur Verfügung stellst, musst du dir keine Sorgen machen. Ich kann mich nur wiederholen: Vertraue deinem Baby. Vertraue seinen Instinkten und bestärke es darin. Viele Studien zeigen, dass Babys oft am besten wissen, was sie gerade brauchen.

 

Du, dein Baby, euer Beikost Start

Natürlich kannst du auch eine Mischform wählen und deinem Baby sowohl Breimahlzeiten, als auch Fingerfood anbieten. Beobachte, was deinem Baby gefällt. Setz’ dein Baby hierfür am besten mit zu euren Mahlzeiten an den Familientisch. Es hilft deinem Kind, wenn es zur gleichen Zeit isst, wie ihr anderen. Manchmal braucht eine Beikost Einführung mehrere Anläufe. Macht euch keinen Druck – das ganze soll Spaß machen und darf entspannt ablaufen. Dann, wenn dein Baby bereit und reif dafür ist.

 

Ich wünsche euch wundervolle Mahlzeiten!

Alles Liebe,

eure baybies-Hebamme Ana 

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