Sicherer Babyschlaf: Tipps zur Abendroutine, um dein Neugeborenes schlafen zu legen
Es ist eines der größten, meist durchdacht und diskutierten Themen überhaupt: Die Schlafphasen und der Schlafrhythmus eines Babys. Manche Eltern erzählen stolz, dass ihr Neugeborenes bereits nach den ersten drei Monaten durchgeschlafen hat. Andere berichten davon, auch nach einem Jahr noch mehrfach in der Nacht aufzustehen.
Jedes Kind bringt sein eigenes Schlafverhalten mit. Es ist sehr unterschiedlich, wieviele Stunden am Stück Babys schlafen und wie der Tag-Nacht-Rhythmus ist. Ich habe euch in diesem Artikel einige Tipps und Erfahrungen für einen sicheren und möglichst entspannten Babyschlaf zusammengestellt:
- Wo schlafen Neugeborene am besten?
- Was sollte man im Familienbett und beim Beistellbettchen beachten?
- Wie schläft ein Säugling sicher und was ist in Bezug auf den Plötzlichen Kindstod zu bedenken?
- Ist nächtliches Stillen eines Babys sinnvoll?
- Welche Möglichkeiten für eine sanfte Einschlafbegleitung gibt es?
Die Schlafumgebung – Wo schlafen Neugeborene am besten?
Unsere Hoffnung flüstert es uns zu, die Medien und diverse Werbeanzeigen beteuern es: das friedlich, leicht lächelnde Frischgeborene schlummert seelenruhig in seinem Bettchen die ganze Nacht durch. So, die rosarote Vorstellung – oder ist das vielleicht gar nicht so rosarot genial?
Babys brauchen viel Schlaf, ja. Allerdings holen sie sich diesen nicht unbedingt zur Nachtzeit, sondern haben meist einen Schlaf-Wach-Rhythmus, der sich stundenweise abwechselt. Die allerwenigsten Kinder schlafen weder während der ersten Monate alleine in ihrem Babybett, noch die ganze Nacht durch.
Und das liegt in unserer menschlichen Natur verankert. Früher war ein Baby alleine nicht sicher, es brauchte den Schutz eines Erwachsenen vor wilden Tieren, vor Kälte und anderen Gefahren. Die Lebensbedingungen haben sich verändert, unser menschlicher Instinkt nicht. Babys wollen Nähe, Wärme und Geborgenheit spüren. Um einschlafen zu können, wollen sie sich sicher und behütet fühlen.
Daher schlafen Neugeborene am liebsten und besten, besonders in den ersten drei Monaten, wenn sie die Nähe ihre Eltern spüren. Wenn sie den elterlichen Herzschlag hören und Körperkontakt haben, fühlen sie sich wohl, denn das kennen sie schon aus dem Mutterleib.
Das Familienbett
Bei der Variante ‚Familienbett‘ schläft euer Baby mit bei euch im Bett. Hierfür braucht ihr ein Bett, das groß genug ist, in dem sowohl ihr, als auch euer Kind ausreichend Platz hat. Und, keine Sorge: selbst wenn ihr euer Kind in den ersten Monaten oder Jahren bei euch im Bett schlafen lasst, wird es nicht für immer so bleiben. Meistens ergibt es sich, dass euer kleiner Schatz irgendwann auch im Beistellbett oder seinem Kinderbettchen zufrieden schläft.
Beobachtet euer Kind und seine Schlafbedürfnisse: Wieviel Nähe braucht es, damit es friedlich einschlafen kann? Manche Eltern lassen ihr Kind in den ersten Wochen auf ihrer Brust einschlafen, andere legen die Hand auf ihr Bäuchlein, oder Tragen das Baby bis es eingeschlafen ist. Lasst euch nicht irritieren von anderen Meinungen – findet euren Weg, folgt euren Impulsen. Findet die Variante in genau dem Timing, das zu euch als Familie passt.
Das Beistellbett
Die Alternative zum Familienbett ist das Beistellbettchen. Das Baby Beistellbett kommt direkt an euer Bett dran. Es ist eine Art Erweiterung zu eurem Ehebett, das wie ein "Balkon" an das Elternbett angedockt wird und zur Bettseite offen ist. So kann euer Kind ganz nah an einem Elternteil, meistens an der Mama, dranliegen. Zum Stillen kannst du es leicht zu dir ziehen, wenn es unruhig wird, bist du direkt da. Dennoch liegt es geschützt, kann nicht rausfallen und ihr braucht keine Sorge zu haben, auf es draufzurollen.
Faktoren, die Eltern in Bezug auf den Plötzlichen Kindestod beachten sollten
Es ist leider immer noch nicht vollständig geklärt, wie es zum Plötzlichen Kindestod (SIDS) kommen kann. Um das Risiko so gering, wie möglich zu halten, gibt es aber einige Dinge, die ihr als Eltern präventiv beachten könnt:
- Lasst euer Baby im gesamten ersten Lebensjahr bei euch im Schlafzimmer
- Euer Baby braucht ausreichend Platz im Bett und sollte von allen Seiten vor dem Rausfallen geschützt sein
- Am besten lasst ihr euer Baby in einem Schlafsack und in Rückenlage Kuscheltiere, Kissen, Decken und andere Gegenstände sollten nie in der Nähe eures schlafenden Babys liegen, da sonst ein Erstickungs- oder Verletzungsrisiko besteht.
- Wenn euer Baby bei euch im Bett liegt, achtet darauf, dass auch eure Kissen und Decken so positioniert sind, dass sie nicht über das Gesichtchen rutschen kö
- Größere Kinder schlafen häufig, wie kleine Wühlmäuse. Euer Baby sollte in den ersten Monaten im besten Falle nicht neben Geschwisterkindern
- Ein Wasserbett eignet sich nicht, um sein Baby darin schlafen zu lassen. Auch zu weiche Matratzen sind ungünstig.
- Die empfohlene Schlaftemperatur für Neugeborene liegt bei 16-18 Grad. Lüftet regelmäßig und sorgt für frische Luft.
- Die richtige Schlafkleidung: Achtet auf angemessen Kleidung für die Nacht - bei zu dicken Schlafsäcken, Fellen oder Mützen kann euer Baby überhitzen.
- Rauchen erhöht generell das SIDS Risiko. Wenn Eltern rauchen, Alkohol konsumieren, Drogen oder bewusstseinverändernde Medikamente nehmen, sollte das Baby nicht mit im Elternbett liegen.
Nächtliches Stillen oder mit der Flasche füttern — Ist das gut für mein Baby?
Kurz und knapp: Ja. Wenn dein Baby nachts wach wird will es sich meist erst versichern, dass du noch da bist. Und dann haben Babys nachts auch einfach Hunger und Durst - dieser sollte natürlich auch gestillt werden.
Für Mütter die Stillen ist es sehr angenehm, wenn das Baby mit im eigenen Bett oder im Beistellbettchen direkt nebendran liegt. Studien haben bestätigt, dass sich das gemeinsame Schlafen positiv auf das Stillen auswirkt und Stillen einer der effektivsten Maßnahmen zur Vermeidung des Plötzlichen Kindstodes ist.
Ob ihr stillt oder mit der Flasche füttert: Die meisten Babys brauchen im ersten Lebensjahr nachts Nahrung. Gerade zu Beginn ist regelmäßiges Stillen, tagsüber und gerade auch während der Nacht, super wichtig für eure Milchproduktion. Später kann euch das Nächtliche Stillen dann helfen einen Milchstau zu vermeiden. Es hilft eurem Babys beim Zunehmen und um seinen Blutzuckerspiegel stabil zu halten.
Ihr seht also: es hat auch einige Vorteile und ist von der Natur aus so vorgesehen, dass euer Baby mal nachts wach wird und trinken möchte! ;)
Tag und Nacht Eltern sein...
Bei all der Fürsorge, bei all dem Kümmern und Gedanken machen, um euren neugeborenen Zuwachs: Liebe Mamas und liebe Papas, vergesst eure eigenen (Schlaf-) Bedürfnisse nicht. Viele Mütter bekommen wenig Schlaf in der Nacht. Schlafmangel und Übermüdung werden Normalität. Daher rate ich Eltern von Herzen: schlaft auch mal tagsüber, während euer Baby schläft. Lasst Haushalt, auch mal Haushalt sein und nehmt euch Zeit für Euch, euren Schlaf und eure Entspannung. Euer Baby hat viel mehr davon, wenn Mama erholt ist, als wenn die Küche ordentlich und der Wäscheberg klein ist.
Einschlafbegleitung für sanftes Einschlafen
"Was kann ich tun, damit mein Kind abends einschläft?" – eine Frage, eine Wissenschaft für sich. Ich empfehle euch eine Routine zu schaffen. Eine Abendroutine, die immer gleich ist. Mit Ritualen, die euer Baby auf die Schlafenszeit vorbereiten. Die ihm Halt geben und verlässlich sind.
Eine schöne Abendroutine kann ein Bad oder eine Babymassage sein. Wenn ihr möchtet, macht leise entspannende Musik dabei an und massiert euer Baby mit einem pflegenden Babyöl. Hierfür empfehle ich euch das duftfreie baybies Baby Öl. Achtet darauf, dass das Zimmer schön warm ist, massiert langsam und ruhig, so wie es eurem Baby gefällt. Sprecht mit eurem Kind und haltet Blickkontakt.
Auch das Abspielen einer Spieluhr oder ein abendliches Gute Nacht Lied sind schöne Rituale. Bei etwas älteren Kindern ist auch Vorlesen am Abend toll. Babys und Kleinkinder können beim Klang einer vertrauten Stimme gut den Tag verarbeiten und zur Ruhe kommen.
Verwöhne ich mein Kind, wenn ich es Einschlafstille?
Meiner Meinung nach ist Stillen eine großartige Einschlafbegleitung für Säuglinge.
Einschlafen ist am Anfang nicht einfach für euer Baby...Das Einschlafen wird von eurem Kind in den ersten Jahren als beängstigende Trennungssituation empfunden. Das heißt, es sucht intensiv Nähe und Schutz bei seinen Bindungspersonen und reagiert mit Angst und Schreien, wenn es alleine gelassen wird. Das Saugen an der Brust und der damit verbundene Körperkontakt mit der Mutter bieten Sicherheit, Trost und Beruhigung. Das Einschlafstillen macht also nicht nur satt, es hat zahlreiche physiologische Auswirkungen auf euer Kind.
Es werden hierbei alle kindlichen Bedürfnisse, die es zum Einschlafen braucht erfüllt: Nähe, Wärme, Nahrung, Sicherheit und Geborgenheit. Durch Stillen vor dem Schlafen bekommt dein Baby alles was es braucht und schläft damit gut ein – also eine wunderbare Sache!
Wenn du dein Baby nicht stillst gibt es natürlich auch andere schöne Möglichkeiten, wie du dein Baby beim Einschlafen begleiten kannst. Auch ein Fläschchen geben schenkt deinem Kind Nähe, Wärme und Geborgenheit und: ihr könnt euch abwechseln, auch dein Partner kann euer Kind in den Schlaf begleiten.
Schlafrhythmus, Schlafdauer und Wachphasen
Es gibt kein gut oder schlecht, kein richtig oder falsch, was das Schlafen von Neugeborenen angeht. Dein Kind weiß, was es braucht – auch während der Nächte. Und ja, manchmal ist es anstrengend sich Tag UND Nacht zu kümmern. Die eigenen Schlafphasen anzupassen, trotz Müdigkeit Liebe zu geben.
Das Wichtigste ist, dass du dich nicht verunsichern lässt. Hör’ auf deinen Instinkt, die Signale, die dein Kind sendet und gestaltet euch die Routinen, die für euch am besten funktionieren. Für manche Babys ist es wichtig nachts Nahrung zu bekommen, daher ist "schnelles Durchschlafen" nicht immer rosarot genial.
Es ist alles eine Phase und je größer dein Kind und sein Vertrauen wird, desto ruhiger und entspannter werden eure Nächte sein.
Ich wünsche euch traumhafte Kuschelstunden,
eure baybies-Hebamme Ana