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Schwangerschaft Checkliste – Um was muss ich mich kümmern, wenn ich schwanger bin?

In dem Moment, in dem wir den positiven Teststreifen sehen, scheint es, als würde die Welt kurz stehen bleiben. Die nächsten Wochen, die ganze Schwangerschaft ist eine bewegende Zeit. Neben all den kleinen und großen Wundern und unseren (Glücks-)Gefühlen, gibt es ein paar organisatorische Dinge, die werdende Eltern bedenken dürfen – dafür haben wir unsere Schwangerschaft Checkliste für euch!

 

Um was muss ich mich kümmern, wenn ich schwanger bin? – Du findest hier eine Übersicht. Jede Schwangerschaft verläuft aber natürlich unterschiedlich und individuell. Die folgenden Zeitangaben können dir einen Rahmen geben – im Endeffekt solltest du aber alles so handhaben, wie es für dich, in deiner Schwangerschaft richtig ist.

 

In diesem Artikel findest du unter Anderem folgende Themen:

 

  • Was muss ich als Erstes tun, wenn ich schwanger bin? Checkliste für das erste Trimester
  • Welche Untersuchungen in der Schwangerschaft sind Pflicht?
  • Was muss ich im zweiten Trimester der Schwangerschaft beachten?
  • Checkliste für das dritte Trimester: Was muss ich vor der Geburt erledigen?
  • Was muss man alles beantragen, wenn man schwanger ist?
  • An was muss man nach der Geburt denken?

 

 

Was muss ich als Erstes tun, wenn ich schwanger bin? – Schwangerschaft Checkliste für das erste Trimester (bis zur 12. SSW)

 

Mein wichtigster Tipp direkt zu Beginn: Suche dir so früh, wie möglich, eine passende Hebamme. Dies kannst du sofort mit positivem Schwangerschaftstest starten. Und das macht Sinn, denn in Deutschland herrscht Hebammenmangel. Hier kommst du zu meinem Artikel über Hebammen. (-> Verlinkung Artikel Hebammen 1x1)

 

Sobald du eine Hebamme hast, kann sie dir mit allen Fragen rund um die Schwangerschaft, die Geburt und die Zeit danach helfen. Sie kann dich beraten, an was du denken solltest und steht dir zur Seite.

 

 

Die erste Vorsorgeuntersuchung in der Schwangerschaft

 

Zwischen der fünften und der achten Schwangerschaftswoche findet die erste Vorsorgeuntersuchung statt. Bei dieser Untersuchung wird die Schwangerschaft offiziell festgestellt und du bekommst deinen Mutterpass ausgehändigt. Die meisten Frauen gehen für diese Untersuchung zu ihrem Frauenarzt. Hast du bereits eine Hebamme, kann auch sie die Untersuchung durchführen und dir den Mutterpass ausstellen.

 

 

Muss ich meinen Arbeitgeber über meine Schwangerschaft informieren?

 

Zu diesem Zeitpunkt in der Frühschwangerschaft wird empfohlen, dass du deinen Arbeitgeber, Ausbildungsbetrieb, deine Universität oder die Schule informierst. Das kann so früh sinnvoll sein, damit dich dein Arbeitgeber vor Gefährdungen oder Gesundheitsschädigungen schützen kann. Wichtig: Es besteht aber keine Pflicht! Zu diesem Zeitpunkt musst du deinen Arbeitgeber nicht zwingend informieren.

 

 

Wann sollte man den Geburtsort aussuchen?

 

Den Geburtsort solltest du bereits im ersten Trimester der Schwangerschaft wählen. Das hört sich für die meisten Frauen absurd früh an, ist aber wichtig, da beispielsweise Geburtshäuser und Hebammen, die Hausgeburten anbieten, schnell keine freien Plätze mehr haben. Wenn du dein Baby im Krankenhaus zur Welt bringen möchtest und dir eine 1-zu-1-Betreuung durch eine Beleghebamme wünschst, solltest du dich auch um diese sehr früh kümmern. (-> Verlinkung Artikel Hebammen 1x1)

 

Planst du eine Geburt in der Klinik (ohne Beleghebamme) hast du noch etwas länger Zeit. Du kannst dich jetzt oder in ein paar Wochen bei deiner Wunschklinik anmelden und ein Geburtsplanungsgespräch vereinbaren. Eine Anmeldung in einer Klinik ist aber nicht zwingend notwendig.

 

Mein Hebammen Tipp: Meld’ dich, bevor deine Geburt losgeht, im Krankenhaus und erledige den ganzen Papierkram. Das macht alles entspannter und erspart dir mögliche Wege, wenn du mit Wehen im Kreißsaal ankommst.

 

Die meisten Kliniken veranstalten regelmäßige Infoabende und Kreißsaal-Führungen. Hierbei kannst du schon mal einen ersten Eindruck der Klinik und der Geburtsstation bekommen. Informationen dazu findest du auf den Websites der Kliniken.

 

 

Die zweite Vorsorgeuntersuchung in der Schwangerschaft

 

Zwischen der neunten und der zwölften Schwangerschaftswoche findet die zweite Vorsorgeuntersuchung statt. Hierbei wird der erste Ultraschall von deiner Frauenärztin durchgeführt. Oftmals kann man zu diesem Zeitpunkt schon den Herzschlag des Babys sehen. Deine Gynäkologin schaut nach der Lage des Embryos und kann feststellen, ob es sich um eine Einlings- oder Mehrlingsschwangerschaft handelt.

 

In den Mutterschaftsrichtlinien werden drei Ultraschall Untersuchungen während der Schwangerschaft empfohlen. Ob du diese machen möchtest oder nicht, kannst du selbst entscheiden. Wenn du Fragen hast, wende dich an deine Hebamme oder Ärztin und lasse dir alles erklären. Nichts ‚muss‘ gemacht werden, es ist deine Schwangerschaft und du darfst abwägen, welche Untersuchungen und Eingriffe für dich richtig sind.

 

 

Welche Untersuchungen in der Schwangerschaft sind Pflicht?

 

Du darfst Untersuchungen zustimmen oder sie ablehnen! Ein Beispiel: Standardmäßig werden Schwangere bei jeder ärztlichen Untersuchung gewogen. Wenn es für dich unangenehm ist alle vier Wochen auf die Waage zu müssen und die Zahl bei dir negative Gefühle auslöst, musst du dich nicht wiegen lassen. Es ist keine Pflicht!

 

Auch vaginale Untersuchungen empfinden viele Schwangere als sehr unangenehm. Besprich dies mit deinen betreuenden Ärzten oder deine Hebamme. Informiere dich, warum die Untersuchungen gemacht werden und wofür das Ergebnis gut sein soll. Du kannst jede vaginale Untersuchung ablehnen – denn, meine Liebe, es ist dein Körper und DU entscheidest.

 

Die Vorsorgeuntersuchungen finden gewöhnlich alle vier Wochen statt. Du kannst entscheiden, ob du diese bei der Frauenärztin oder deiner Hebamme machen möchtest. Ein häufiges Modell ist die Vorsorgen im Wechsel zu machen  – mal in der Arztpraxis und mal Zuhause durch deine Hebamme. Zum Ende der Schwangerschaft, ab etwa der 32. SSW, finden die Vorsorgen häufiger, nämlich alle zwei Wochen, statt.

 

 

Was muss ich im zweiten Trimester der Schwangerschaft beachten? (13. - 27. SSW)

 

Das zweite Trimester ist die Zeit, in der sich die meisten Schwangeren fit, vital und einfach gut fühlen. Bei manchen Frauen kommt in dieser Zeit der Nestbautrieb hoch. Auch wenn du bis zur Geburt noch etwas Zeit hast, ist dies eine tolle Phase, um erste Anschaffungen zu besorgen.

 

Wann sollte man einen Geburtsvorbereitungskurs machen? 

 

Um die 20. SSW herum kannst du dich um einen Geburtsvorbereitungskurs kümmern. Informiere dich, welche Kurse in deiner Nähe angeboten werden und was für dich passend ist: Es gibt Kurse nur für Frauen, Kurse mir Partnern, Kurse für Zweitgebärende usw.

 

Geburtsvorbereitungskurse werden beispielsweise in Hebammenpraxen, in Krankenhäusern und in Geburtshäusern angeboten. Die Kurse werden von gesetzlichen Krankenkassen vollständig übernommen.

 

 

Mutterschaftsgeld beantragen

 

Wenn du berufstätig und gesetzlich versichert bist, steht dir (meistens) sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt Mutterschaftsgeld zu. Dieses kannst du bei deiner Krankenkasse beantragen. Für den Antrag benötigst du eine Bescheinigung von deinem Frauenarzt über den errechneten Geburtstermin.

 

Der Antrag auf Mutterschaftsgeld muss spätestens sieben Wochen vor dem errechneten Geburtstermin eingereicht werden! Wichtige Informationen über Mutterschaftsleistung findest du hier: https://familienportal.de/familienportal/familienleistungen/mutterschaftsleistungen

 

 

Schwangerschaft Checkliste für das dritte Trimester (28. - 40. SSW): Was muss ich vor der Geburt alles erledigen?

 

Alles, was du jetzt vor der Geburt schon erledigen kannst, solltest du nun erledigen. Sobald dein Baby auf der Welt ist, ist dein Fokus woanders und du wirst dich über alles freuen, was du dann nicht mehr erledigen musst. ;)

 

Was muss man alles beantragen, wenn man schwanger ist?

 

Elternzeit beantragen

 

Wenn du direkt im Anschluss an deinen Mutterschutz in Elternzeit gehen möchtest, musst du dies bei deinem Arbeitgeber bis spätestens sieben Wochen vor Ende deines Mutterschutzes beantragen.

Auch der werdende Papa sollte sich vor der Geburt um seine Elternzeit kümmern. Möchte der Vater direkt nach der Geburt Elternzeit nehmen, muss er das bis spätestens sieben Wochen vor dem errechneten Geburtstermin beim Arbeitgeber beantragen.

Elternzeit kann grundsätzlich für die Zeit direkt nach der Geburt und bis zu 36 Monaten genommen werden. Innerhalb der ersten drei Lebensjahre des Kindes besteht ein gesetzlicher Anspruch auf Elternzeit. Der Arbeitgeber darf den Antrag des Vaters auf Elternzeit in dieser Zeit nicht ablehnen.

 

Elterngeld beantragen

 

Ich empfehle dir alle Geldanträge vor der Geburt zusammen zu suchen und auszufüllen. Später brauchst du dann nur noch die restlichen Angaben, wie beispielsweise das tatsächliche Geburtsdatum, nachtragen. Den ausgefüllten Antrag auf Elterngeld musst du innerhalb der ersten drei Lebensmonate deines Kindes einreichen. Elterngeld wird maximal drei Monate rückwirkend ausgezahlt.

Das Elterngeld beantragst du bei der Elterngeldstelle deines Wohnsitzes. Weitere Informationen findest du hier: https://familienportal.de/familienportal/familienleistungen/elterngeld/faq/wie-kann-ich-elterngeld-beantragen--124762

  

Kindergeld beantragen

Auch den Antrag auf Kindergeld kannst du schon vor der Geburt vorbereiten. Die einfachste Variante ist, wenn du hierfür ein Online Formular nutzt. Diese findest du auf der Seite deiner Familienkasse. Kindergeld wird zusätzlich zum Elterngeld monatlich ausgezahlt, es kann bis zu sechs Monaten rückwirkend beantragt werden. Mehr Infos dazu: https://familienportal.de/familienportal/familienleistungen/kindergeld/faq

 

 

Weiteres Organisatorisches vor der Geburt

 

Wer hat das Sorgerecht für ein Baby?

 

Bei verheiraten Paaren haben automatisch beide Partner geteiltes Sorgerecht. Wenn ihr nicht verheiratet seid, solltet ihr euch am besten schon vor der Geburt, um das Sorgerecht kümmern. Die Mutter hat automatisch Sorgerecht. Gemeinsames Sorgerecht müsst ihr beim Jugendamt beantragen.

 

 

Vaterschaftsanerkennung

 

Auch hier gilt: Seid ihr verheiratet, gilt der Mann automatisch als Vater. Wenn ihr nicht verheiratet seid, muss der Vater die Vaterschaft beim Jugendamt oder Standesamt anerkennen lassen. Auch das könnt ihr schon vor der Geburt machen, so dass der Vater direkt nach Geburt in die Geburtsurkunde des Kindes eingetragen werden kann.

 

Wann sollte man die Kliniktasche packen?

Deine Kliniktasche solltest du unbedingt ein paar Wochen vor dem errechneten Geburtsdatum gepackt und fertig haben. Als grobe Zeitangabe wird häufig die 36. SSW genannt.

 

Ab wann sollte man sich um einen Kitaplatz oder eine Tagesmutter kümmern?

Früh, definitiv früh! Wenn ihr euer Kind nach ca. einem Jahr in eine Kita oder zu einer Tagesmutter geben möchtet, solltet ihr euch sehr früh darum kümmern. In manchen Regionen könnt ihr den Antrag bereits vor der Geburt einreichen. Oftmals könnt ihr Möglichkeiten und Betreuungsplätze online einsehen, aber auch beim Jugendamt findet ihr Listen mit Krippenplätzen und Tagesmüttern.

  

Die Baby Erstausstattung

 

Das letzte Drittel der Schwangerschaft ist auch die Zeit, in der ihr euch final um die Erstausstattung für euer Baby kümmern solltet. Mein Tipp: weniger ist mehr ;)! Man braucht so viel weniger, als einem ständig überall suggeriert wird. Meiner Meinung nach sind die meisten Erstausstattungslisten viel zu lang. Ein Neugeborenes braucht kein komplett eingerichtetes Zimmer – macht es so, wie ihr euch gut fühlt. An dieser Stelle kann ich euch ein Buch empfehlen: „Baby.leicht – Was Eltern und Babys wirklich brauchen“ von Kareen Dannhauer und Anja Constance Gaca.

 

Ein Kinderarzt für euer Neugeborenes

 

Hört euch am besten schon vor der Geburt nach einem Kinderarzt um. Vielleicht können euch auch Freunde oder eure Hebamme eine Praxis empfehlen. Da es mittlerweile einen Kinderärztemangel gibt, ist es ratsam, sich frühzeitig darum zu kümmern, dass euch eine Praxis aufnimmt. Ruft bei einem Kinderarzt an, nennt den errechneten Geburtstermin und erkundigt euch, ob ihr dort die U2 oder spätestens die U3 machen lassen könnt.

  

Krankenkasse für euer Baby

Erkundigt euch bei euren Krankenkassen, wie euer Kind nach der Geburt versichert werden kann und über wen von euch Eltern es am besten läuft.

  

An was muss man nach der Geburt denken? 

Auch nach der Geburt gibt es noch ein wenig Papierkram, um den ihr euch in Deutschland kümmern müsst:

 

Die Geburtsurkunde eines Babys

Die Geburtsurkunde müsst ihr in der Regel beim Standesamt beantragen. In manchen Geburtskliniken gibt es einen Sitz des Standesamtes, bei dem ihr euer Kind anmelden könnt. Wichtig: für weitere Anträge braucht ihr die Geburtsurkunde in mindestens vierfacher Ausfertigung!

 

Elterngeld und Kindergeld

Die Anträge könnt ihr jetzt – mit dem tatsächlichen Geburtstermin – vollständig ausfüllen und gemeinsam mit der Geburtsurkunde an entsprechenden Stellen einreichen.

 

Einwohnermeldeamt

Außerdem muss euer Kind beim Einwohnermeldeamt angemeldet werden, hier beantragt ihr auch seinen Pass.

 

Krankenversicherung

Schließt die passende Krankenversicherung für euer Kind ab.

 

Rückbildung für die Mama

Und zu guter Letzt: Such’ dir einen Rückbildungskurs. Rückbildungskurse werden von Krankenkassen übernommen. Sobald du von deiner Ärztin oder Hebamme das ‚Go‘ hast (meist ab der achten bis zwölften Woche nach Geburt), kannst du mit einem Kurs beginnen.

 

Deine Schwangerschaft, deine Timeline

Wahrscheinlich hast du auch schon mal von dem Phänomen der „Schwangerschafts-Demenz" gehört. Für die möglicherweise eintretende Vergesslichkeit ist es in jedem Falle gut eine Schwangerschaft Checkliste zu haben – dennoch darfst und solltest du natürlich alles in deinem Tempo, in deinem Rhythmus angehen.

Ich wünsche dir eine zauberhafte Schwangerschaft!

Von Herzen alles Gute,

deine baybies Hebamme Ana

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